Abschlussarbeit - Master of Science
Charakterisierung und Identifikation technogener Substrate mit Hilfe der FTIR-Spektroskopie
Einleitung:
Böden sind keine abschließend entwickelten Bestandteile eines Ökosystems. Sie entwickeln sich aus dem jeweils vorliegenden Ausgangsgestein, welches durch physikalische, biologische und chemische Verwitterungsprozesse die Grundlage der Bodenbildung, der sogenannten „Pedogenese”, bildet. So wird das Umweltmedium Boden im Laufe seiner Entwicklungszeit durch zahlreiche bodenbildenende Prozesse, sogenannte pedogenetische Prozesse in seiner fortlaufenden Entwicklung beeinflusst. Neben den bereits erwähnten pedogenetischen Faktoren gewinnt die anthropogene (menschlichen Ursprungs) Beeinflussung von Böden zunehmend an Bedeutung. Die anthropogene Beeinflussung kann hierbei verschiedene Formen annehmen.
Um die gesteigerten Anforderungen an Böden in städtischen bzw. dicht besiedelten Gebieten erfüllen zu können bedarf es dem menschlichen Eingriff. Neben den natürlichen Funktionen wie etwa der Filterung von Niederschlagswasser von natürlichen und anthropogenen Schadstoffen müssen Boden in diesen Gebieten auch baugrundtechnische Anforderungen erfüllen. Um etwa die Bebauung von natürlich entwickelten Böden zu ermöglichen und die erforderliche Standfestigkeit zu gewährleisten werden diverse mineralische Substrate in den Boden eingebaut.
In der Vergangenheit bedienete man sich mineralischer Substrate, die nicht natürlichen Ursprungs sondern anthropogenen Ursprungs sind. Abgeleitet vom griechischen Wort „technikos” welches übersetzt soviel wie „künstlich” bedeutet spricht bei diesen Substraten auch von technogenen Substraten. Technogene Substrate haben ihren Ursprung in zum Teil schwerindustriellen Prozessen, wie beispielsweise der Herstellung von Stahl oder der Gewinnung von Schwermetallen wie beispielsweise Zink, Blei oder Chrom. Generell gilt festzuhalten, dass technogene Substrate mitunter sehr hohe Schwermetallgehalte aufweisen. Diese Schwermetallgehalte sind allerdings in Abhängigkeit des jeweiligen Entstehungsprozesses zu betrachten und zu beurteilen.
Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich mich mit der Fragestellung beschäftigt, ob es möglich ist, technogene Substrate mit Hilfe der FTIR-Spektroskopie zu charakterisieren und zu identifizieren. Betrachtet wurden im Rahmen der Masterarbeit insgesamt 10 Gießereischlacken (GS), 5 Müllverbrennungsaschen (MVA), 10 Wälzofenschlacken (WOS) sowie 14 Hochofenschlacken (HOS) und 6 Stahlwerkschlacken (SWS). Die letzten beiden Substrate wurden zur Obergruppe der Eisenhüttenschlacken (EHS) zusammengefasst.
Struktur der Abschlussarbeit:
1. Einleitung
2. Grundlagen der FTIR-Spektroskopie
2.1. Wichtige Begriffe innerhalb der FTIR-Spektroskopie
2.1.1. Destruktive Interferenz
2.1.2. Diffuse Reflexion (DRIFT)
2.1.3. fingerprint-Bereich
2.1.4. Infrarot - Spektrum
2.1.5. Interferenz
2.1.6. Konstruktive Interferenz
2.1.7. Mirror Displacement (MD)
2.1.8. Optical Path Difference
2.1.9. Resonanzbedingung
2.1.10. Wellenzahl
2.1.11. Zero Path Difference (ZPD)
2.2. Theoretische Grundlagen
2.2.1. Grundlegendes aus der physikalischen Optik
2.2.2. Interaktionen zwischen IR - Strahlung & funktionellen Gruppen
2.2.2.1. Valenzschwingungen
2.2.2.2. Deformationsschwingungen
2.2.2.3. Valenz- und Deformationsschwingungen im IR-Spektrum
2.2.2.4. Bedingungen für das Auftreten von sichtbaren Signalen
2.3. Komponenten eines FTIR - Spektroskops
2.3.1. IR - Strahlenquelle
2.3.2. Der Strahlenteiler
2.3.3. Der Detektor
2.3.4. Das Interferometer
2.3.5. Helium-Neon-Laser (He-Ne-Laser)
2.3.6. Analog-Digital-Wandler (ADW)
2.4. Bestandteile des Bruker Tensor 27 mit Zusatzmodul HTS-XT
2.4.1. IR - Strahlenquelle
2.4.2. Strahlenteiler
2.4.3. Interferometer
2.4.4. Detektor und A/D-Wandler
2.5. Darstellung des Strahlenganges innerhalb des Messgerätes
2.6. Vom Interferogramm zum IR-Spektrum
2.6.1. Theoretisches zum Interferogramm
2.6.2. Fourier - Transformation
2.7. Bodenkundliche Untersuchungsgebiete der FTIR-Spektroskopie
2.8. Vorteile der FTIR-Spektroskopie
3. Einführung in die technogenen Substrate
3.1. Die Hauptkomponentengruppe Schlacke
3.1.1. Hochofenschlacken
3.1.2. Stahlwerkschlacken
3.1.3. Gießereischlacken
3.1.4. Wälzofenschlacken
3.2. Die Hauptkomponentengruppe Asche
3.3. Zusammenfassende Charakterisierung
4. Material und Methoden
4.1. Charakterisierung der verwendeten Proben
4.2. Vorbereitung der Proben
4.3. Konfiguration des FTIR-Spektroskops
4.4. Messung der Proben - Die Spektrengewinnung
4.5. Visuelle Analyse der gewonnenen Spektren
4.6. Statistische Auswertung der Spektren
4.6.1. Vorbehandlung der Spektren
4.6.2. Hauptkomponentenberechnung
4.6.3. Klassifikation der Spektren
4.6.4. Verbesserung der PCA-Modelle durch Auswertung der Discrimination Power
4.6.5. Kreuzvalidierung der zweiten SIMCA-Klassifikationsergebnisse
4.7. Mineralogische Auswertung der Spektren
5. Ergebnisse
5.1. Darstellung der Substratspektren
5.2. Ergebnisse der Hauptkomponentenanalyse für alle Spektren
5.3. Ergebnisse der ersten Klassifikation
5.3.1. Ergebnisse der ersten Hauptkomponentenberechnung
5.3.2. Ergebnisse der ersten SIMCA-Klassifikation
5.3.3. Ergebnisse der Wellenzahlanalyse mittels Discrimination Power
5.4. Ergebnisse der zweiten Klassifikation
5.4.1. Ergebnisse der zweiten Hauptkomponentenberechnung
5.4.2. Ergebnisse der zweiten SIMCA-Klassifikation
5.5. Ergebnisse der Modellvalidierung
6. Diskussion
6.1. Das Probenmaterial
6.2. Mineralogie des Probenmaterials
6.3. Wahl des Klassifizierungsverfahrens
6.4. Prozess der Methodenentwicklung
6.4.1. Diskussion - Ergebnisse Hauptkomponentenanalysen
6.4.2. Diskussion - Distance between models (DBM)
6.4.3. Diskussion - Discrimination Power (DP)
6.4.4. Diskussion - Class membership
6.4.5. Diskussion - Ergebnisse Kreuzvalidierung
7. Zusammenfassung
8. Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Formelverzeichnis
Leistungsnachweis:
Schriftliche Ausarbeitung (124 Seiten, 21.703 Wörter) (Umfang: 20.000 Wörter, +/- 10 %)